16-17.08.2022 - Welcome Week Tag 2 & 3
Ein Tag mit bisschen Drama und ein ruhiger und entspannter Tag.

Am nächsten Tag ging ich gleich einmal in der Früh die restlichen Zutaten für mein Curry einkaufen. Da ich ja endlich Lunchboxen hatte, konnte ich mir gleich ein wenig für die nächsten Tage vorkochen. Nachdem ich alles gekauft habe, hab ich mich recht schnell daran gesetzt alles vor zu bereiten. Außerdem habe ich auch das erste Mal Wäsche in Bergen gewaschen. Pro Waschgang zahl ich mit all inklusive € 2,59. Einerseits recht viel, aber dafür muss ich mich nicht um das Waschmittel oder Wasser kümmern. Eigentlich war für den Nachmittag wieder ein Spiel von der Welcome Week angesagt. Leider hatte es so stak geregnet, dass meine Gruppe dies fallen lies. Aus diesem Grund gingen wir gleich zur ca selben Zeit zur einer anderen Houseparty. Das war die Aussicht vom Balkon:

Einerseits war es sehr schön, aber leider wechselten die Norweger immer recht schnell auf norwegisch um, da die Anzahl der nicht norwegischen Studenten zu gering war (irgendwie sind einige von gestern nicht erschienen). Aus diesem Grund bin ich auch nicht zum Event am 17.08. gegangen, da wir hier nur von Bar zu Bar gegangen wären. Zusätzlich will ich mir nicht jedes Mal die hohen Alkoholpreise geben. Ja egal, für uns ging es später noch in dem Club Natt. Die Norweger wollten ein Taxi nehmen, aber der Weg hat mit den Öffis nur 20 Minuten gedauert und zu Fuß wären wir auch in unter 35 min dort gewesen. Warum da ein Taxi um € 5,- bis € 10,- notwendig wäre, verstehe ich nicht. Wir sind deswegen mit dem Bus dort hin gefahren und waren lange vor denen da. Die Erfahrung im Bus war auch sehr spannend. Dieser war gefühlt ein Partybus mit lauter betrunkenen Jugendlichen. Eine Station vor unserer stiegen plötzlich alle aus und recht viele „normale“ Bürger betraten den Bus. Es war echt lustig zu sehen, wie ein Partybus im Handumdrehen zu einen normalen Bus wechselte. Dort angekommen haben wir uns in der viel zu langen Schlange angestellt, da die anderen noch nicht da waren. Wahrscheinlich haben die anderen länger gebraucht. da ja gleichzeitig mehrere Taxis bei denen erscheinen mussten, um alle mit zu nehmen. Überraschenderweise ging es bei der viel zu langen Schlange sehr flott voran und somit waren wir auch recht schnell im Club.

Ich weiß leider noch nicht, woher der DJ war, aber die Stellenausschreibung muss ungefähr so ausgesehen haben:
Haben Sie einen schlechten Musikgeschmack und sind Sie außerdem richtig schlecht bei den Musikübergängen? Falls ja, dann sind Sie hier genau richtig! Wir suchen Leute wie Sie! Bewerben Sie sich jetzt! Wenn Sie schlecht genug sind, werden Sie sofort eingestellt!
Anders kann ich mir die Bewerbung nicht vorstellen. Ich habe keine Ahnung davon, aber ich bekomme bestimmt um weiten bessere Musikübergänge hin. Naja, was will ich ehrlich gesagt auch von einer Bar erwarten, die nur 1.9 Sterne auf Google hat? Zusätzlich waren die Preise mit € 10,- glaub ich recht okay bis hoch. Jedoch müsste man € 15,- pro Eintritt zahlen und dazu meistens noch lange anstehen. Wer sich das freiwillig antut, frag ich mich. Angeblich ist die Bar immer sehr voll, genauso voll wie an diesem Tag.
Nachdem der Julian (aus DE), den ich während der Welcome Week kennen gelernt habe, auch wegen der schlechten Musik nicht so motiviert waren zu tanzen, waren wir eher seitlich und haben uns über die Musikübergänge aufgeregt. Außerdem war noch Tim (auch aus DE), der zufällig fast neben mir wohnt und den ich ebenfalls während der Woche kennen gelernt habe, dabei. Tim warf sich eher in die Menge und war glaub ich etwas schlecht gelaunt, da Julian und ich nicht mit gingen. Sorry, aber die Musik war zu schlecht? Naja, Julian entschied sich zu gehen und da ich Kelvin dort noch schnell getroffen hatte, wollte ich noch kurz zu ihm. Daraufhin war Tim eher angefressen und meinte er ginge, da er keine Lust mehr habe. Ist okay, wenn er herum spinnen muss, dann soll er. Nachdem ich kurz in die Menge zum Kelvin ging, suchte ich nach nicht einmal einen Lied wieder das Weite und ging ebenfalls zur Bim. Tim war zufällig in der gleichen Bim, dies habe ich ihm geschrieben, aber er ignorierte meine Nachricht vollkommen. Beim Aussteigen überkreuzten sich unsere Wege wieder und ich verwickelte ihn in normale Gespräche, als sei nichts gewesen (obwohl ich seinen genervten Unterton in der Bar deutlich mitbekommen habe). Ich erklärte ihm die Gründe, wieso mir diese Bar nicht gefiel. Zuspruch bekam ich für meine Aussagen leider nicht. Sein Gegenargument war dafür „bei dem heutigen Club waren viel mehr Girls“. „Okay, darauf will ma also hinaus“ war mein erster Gedanke. Aber ja, er hatte schon recht, jedoch waren beim Club am Vortag ja fast keine Leute außer wir, da die anscheinend normalerweise nicht an Montagen offen haben. Das könnte meiner Meinung nach der Grund sein, warum die Anzahl der „Girls“ so unausgeglichen war. Er wirkte nicht sehr happy und wollte mit mir auch nicht mehr darüber reden – ist okay, ist ja sein Problem, ich hab es ihm ja angeboten.
Am nächsten Vormittag schickte ich den Plan von unserer Gruppe. Daraufhin hat er sofort zurück geschrieben, dass er nicht kommen mag. Deswegen habe ich ihm privat gefragt, ob alles okay sei und in der Gruppe hab ich sowieso auch noch auf seine Antwort reagiert und gemeint, dass ich auch nicht so motiviert dazu bin, bei 5 Bars mindesten € 10,- liegen zu lassen. In der Gruppe konnte er mir antworten, aber im Privatchat wurde ich schön geghostet (Jugendwort für ignoriert). Nach einigen Stunden schrieb er doch, dass es eine merkwürdige Frage sei. Daraufhin meinte ich, dass ich eine Frage wie „Wieso sollte man eine neue Ampelfarbe, und zwar lila, in den Straßenverkehr einführen“. Joa, viel hab ich nicht mehr raus bekommen aus ihm und ich hab mir alleine einen schönen Tag gemacht, da ich etwas Ruhe und Freiraum von allen benötigt habe. Außerdem geht es am nächsten Tag ja eh weiter.
