12.08.22: Wissenschaftsmuseum und Japanischer Garten

Ich überlegte in der Früh was ich machen sollte, hab sogar der Babsi noch geschrieben, ich geh auf das Observation Deck. Ja, ich hab mir das vielleicht anders überlegt, weil es im 94. Stock ist, und im 96. Stock eine Bar, wo die Preise zwar gesalzen sind, aber dennoch günstiger als mir ein Observation Deck anzuschauen (und ich war natürlich schon auf dem höheren).
Also beschloss ich kurzentschlossen mir das Museum for Science and Industry im Süden anzuschauen, dort hinzukommen war nur mim Bus möglich, weil die 10km pro Richtung waren eindeutig zu viel. Gut stellte ich mich zur Busstation - dann fuhr dieser blöde Bus einfach an mir vorbei. Gut dann ging ich zur Ubahn - kam drauf die fährt nicht dorthin wo ich hin will. Schlussendlich hab ich einen anderen Bus genommen, bin aber an der Route entlang gegangen weil ich die erste (oder zwei) Station nicht gefunden hab.
Am Museum angekommen wunderte es mich wiedermal, das Museum war wiedermal übertrieben groß. Gut ich löste mein Ticket mit meinem letzten Eintritt des Chicago Passes und buchte einen Film über Höhlentauchen dazu. Alle anderen Sachen hätten extra gekostet - so machen die halt ihr Geld dort, extra Ausstellung extra 10-20$...

Gut ich zeigte mein Ticket beim Eingang her, und sah dann einen alten Zug den ich mir anschauen wollte und schaute mir den halt genauer an - es war ein alter Zephyr, der den Geschwindigkeitsrekord für Amerika hielt (112 mph). Ja dabei hab ichs aber anscheinend geschafft schon wieder rauszulaufen, aber ich konnte zum Glück die Dame beim Ausgang überzeugen das ich aus versehen rausgerannt bin, und ich durfte wieder hinein.

Drinnen gab es viel zu sehen, Ausstellungen über Autos (Benni das wäre was für dich), und Fahrräder und alles mögliche. Meine beiden Favoriten waren die Dokumentation der Gletscherschmelze, die Geschichte von U-505 und das Versuchslabor, wo alle Altersklassen selbst Experimente machen können.


Nachdem ich durch die Autos durchspazierte und auch den Fahrräder ein paar Blicke zuwarf (so umwerfend waren die nicht, eigentlich alles was man auch in Österreich sehen kann). Dann war ich plötzlich in einer Ausstellung über Gletscher und die Gletscherschmelze, äußerst spannend. James Balog hat 2007 über 40 Kameras an diversen Gletschern auf 3 Kontinenten platziert und so den Rückgang der Gletscher dokumentiert. Leider mit erschreckenden Ergebnissen. Den Glacier National Park sollte man sich besser noch das Jahrzehnt anschauen - ansonsten sehts keine Gletscher mehr.


Weiter ging es zu den Versuchsstationen, diese waren sehr cool, man konnte Tsunamis, Tornados und ähnliches auslösen und sehen wie sich kleine Änderungen darauf auswirkten. Ich nahm mir gleich vor wiederzukommen, musste aber weiter, da mein Film nicht auf mich wartete. Ich rannte 5min durch das ganze Gebäude, ohne zu schauen durch Ausstellungen über Clowns, Planeten und die Raumfahrt durch um den Film noch zu erreichen - ja so groß ist das Gebäude. Ich fühlte mich schon wie im Kino, und der Film war absolut die richtige Wahl - der beste Film den ich bis jetzt in Amerika gesehen hab. Es ging um eine junge Wissenschaftlerin die in Höhlen Proben entnimmt um dadurch die früheren Veränderungen im Klima zu erforschen, da besuchte sie Höhlen in den Alpen, im Death Valley und den Bahamas. Für die beiden letzteren benötigte sie erfahrene Höhlentaucher, da die Proben aus der Tiefe der nicht vollständig erforschten Höhlen (ein Stalaktitenwald dort heißt Fangornwald - hoffentlich sind die Ents lieb zu den Tauchern gewesen) stammen. Das weckte mein Interesse im nächsten Jahr einen Tauchkurs zu machen und mir selbst die atemberaubende Unterwasserwelt anzuschauen (die Leute brauchen auch eine Kletterausbildung zusätzlich noch).

Nach dem Film schaute ich mir kurz die Ausstellungen über die Raumfahrt an, und dann ging es zur einzigen U-Boot Kaperung der Amerikaner im zweiten Weltkrieg (und auch des einzigen Schiffs seit den napoleonischen Kriegen). Es war sehr spannend, ins U-Boot ging ich nicht, 15$ war es mir nicht wert, aber auch von außen konnte man die ganze Geschichte mitverfolgen und selbst probieren U-505 vor den Angriffen der Amerikaner zu bewahren.


Die restlichen Ausstellungen waren cool, aber die Experimente hatten es mir angetan, und so ging ich zurück und spielte mich weiter mit Elekrizität, Luft, Tornados und ähnlichem, bevor ich dann nach knapp 4h das Museum wieder verließ.


Draußen angekommen, erinnerte ich mich das der japanische Garten in der Nähe sein müsste, und begann ihn zu suchen - leider verlief ich mich dabei, weil einer der Wege auf die Insel gesperrt war, und ich so die Insel halb umrundete (und nicht den kürzeren Weg, der nur ein paar 100 Meter gewesen wäre genommen hab. Egal, es war ein Erlebnis, wer kann sonst schon behaupten dass er im Bobolink Meadow war?


Am Weg zum japanischen Garten fand ich eine Blume die immer blüht - aber nur weil sie ein Kunstwerk aus Metall ist und ging durch einen sehr schönen Waldweg (auf dem auch einige Kiffer unterwegs waren).

Im Garten angekommen bewunderte ich diesen, und war verwundert, dass dieser so schlecht besucht war, es war kaum was los - ich ging eine Runde und machte bei den netten kleinen Wasserfällen und der hübschen Brücke ein paar Bilder. Dann sprach ich ein paar Touristen aus Kalifornien an und machte von ihnen ein Bild, während dem Gespräch fanden wir heraus, das der Vater von dem einen ein Professor an der UIUC war.


Zurück ging es dann über die andere Seite des riesigen Museums zum Bus, den ich etwas weiter fuhr als ich musste, und gleich noch einkaufen ging. Ich kaufte ein bissl Brot und Käse um meine deutsche Bankomatkarte zu testen, weil diese heute kurz Probleme gemacht hat, hat alles reibungslos dort funktioniert.

Der Käse ist es nicht wert gegessen zu werden - eigentlich echt schade, aber wer kommt auf die Idee man muss nur Cheddar und Mozzarella haben, und alles schmeckt einfach nach nichts? Egal ich setze mich trotzdem mit meinem Imbiss zum Lake Michigan und aß ein bisschen etwas, bevor ich mich auf den Weg zurück ins Hostel machte, weil ich etwas fertig war, ich merks halt das ich wieder auf 6-8h Schlafenszeit runtergekürzt hab, statt 10 in der ersten Woche.


