05.08.2022: Chicago - Museen
Nach einem neuen Frühstück um 7 in der Früh, kaufte ich mir noch schnell einen Chicago City Pass und machte mich, heute sogar mit 2 Äpfeln vom Frühstück, auf den Weg zu den Museumsgärten um direkt um 9 losstarten zu können.
Hin ging es durch die schönen Gärten wieder, da die Wege viel schöner sind und ich nicht auf die ganzen Ampeln warten muss. Ich konnte auch endlich herausfinden von wem diese Reiterstatue ist, auf welcher am Vortag ein Obdachloser geschlafen hat, den ich nicht wecken wollte. Nach kurzer Zeit war ich dann beim Museum angekommen und es ging hinein.

Das Fields Museum ist ähnlich zum Wiener naturhistorischen Museum, nur erzählt es zusätzlich auch noch alles über Kulturgeschichte. Gleich beim Eingang, nachdem ich irgendwie an einer Schulklasse (die zum Glück eine eigene Kassa hatten) vorbeigekommen war, erhielt ich einen Stapel Tickets (3D Film, Eintritt, 4x Ausstellungen, alles einzeln) im Wert von 42$ - zum Glück alles im City Pass inkludiert.


Nach dem Eingang begrüßte mich gleich ein ausgestopfter Bison (das wäre mal eine Trophäe für den Georg), welche wir hoffentlich noch im Yellowstone National Park lebendig sehen und wenig später fand ich bereits die erste Ausstellung, bei welcher ich geschrumpft wurde auf 1/100 meiner Größe um die Erde unter uns (wirklich die Erde) nach Lebewesen zu durchsuchen, die sonst nicht sichtbar sind.

Die Wissenschaft stand bei dieser Ausstellung nicht im Vordergrund aber die Kinder, die sich vor der großen Spinne verstecken durften oder Chitinpanzer anprobieren durften, hatten sicherlich ihren Spaß. Auch die Zitate am Ende waren super.
The nation that destroys its soil destroys itself.
Franklin Delano Roosevelt, 32. US President
Danach beeilte ich mich und schaute mir den Film von Maximo dem Dinosaurier an (es könnte sein das ich meine Augen dabei unabsichtlich geschlossen hab) um ihn wenig später in echt betrachten zu dürfen am Haupteingang des Museums (im Nachhinein betrachtet hab ich irgendwie immer die behindertengerechten Eingänge genommen).

Nachdem ich mich mehrmals im Museum verlief (wer braucht schon eine Karte?!), schau ich grad auf meine Fotos als Schummler was ich noch so alles gesehen habe.
Als nächstes ging es zu einer Ausstellung über die Entwicklung der Kulturen in Amerika bis 1492 und hab gelernt, dass die Wari die Vorgänger der Inkas waren und die ersten Straßen in den Anden bauten und auch ihren Sitz in Cuzco hatten und auch schon wie die Amis Städte in Rastern bauten.
Auch gibt es schöne Tontöpfe aus der Moche Dynastie in Peru, welche eine unglaubliche Handwerkskunst widerspiegeln, wenn man bedenkt dass diese bereits 1300+ Jahre alt sind.


Plötzlich fand ich mich dann nicht mehr bei den Hochkulturen sondern bei den Indianern, was inhaltlich zwar dazu passt, aber doch ein absoluter Bruch war, weil der Erzählstil und auch die historische Reihenfolge plötzlich verdreht war. Hier gab es einige beeindruckende Totempfahle. Nachdem ich mich dann relativ schnell durch diese durchkämpfte war ich bald wieder im Hauptbereich und machte mich auf den Weg zu den Ungeheuern der Tiefe. Habt ihr gewusst, dass der Plesiosaurier eine Flosse hat die genauso aufgebaut ist wie die menschliche Hand? Im Geschichten erzählen und Inhalte vermitteln sind die Amis toll - zumindest hab ich mir das gedacht mit den vielen Selbstversuchstationen die ich den ganzen Tag entdeckt hab. Bei einer Tour durch die Farben der Natur hab ich viel über Mineralien die in unterschiedlichem Licht leuchten und Farbwahrnehmung gelernt.


Dann ging es zu einer größeren Anzahl an Geweih- und Hornträgern, die sicherlich auch alle gut bei den Moosbauern an der Wand ausschauen würden (wobei manche davon schon recht groß sind, aber sie haben ja eh ein neues Haus).


Im Obergeschoss konnte man dann noch den Forschern beim Arbeiten zuschauen, was ich mir für diese sehr störend vorstelle (außer die Scheibe ist verspiegelt). Ich glaub mein Bruder würde nicht arbeiten, wenn ihm 100te Leute zuschauen...
Kurz vor dem Verlassen bin ich noch in einer Ausstellung über Leben im Pazifik, mit einem nachgebauten Inselmarkt gestoßen und eine nicht sehr spannende Ausstellung über die chinesische Kulturentwicklung.




Nach einer kurzen Pause vor dem Museum buchte ich mein Ticket für das Shedd Aquarium und war um circa 14:00 dann dort - drinnen war es gestopft voll und ich durfte mir wieder einen Film anschauen, nicht so spannend (ging um das Leben von einem Oktopus).
Im Aquarium waren dann viele Tiere ausgestellt, genau wie in einem Zoo, nur konnte man einige davon auch streicheln, was ich besonders cool fand.
So hab ich drinnen Seesterne (denen wars egal) und Rochen gestreichelt.




Drinnen gabs dann auch noch Seepferdchen, Fische mit riesigen Beulen (so als würden sie sich immer wo anhauen), Seedrachen und sogar einen blinde Seelöwen namens Cruz (er hat sich einfach sein ganzes Gehege gemerkt und schwimmt deswegen nirgends an). Typische amerikanische Kultur war dann eindeutig die Delfin-Show, jeder hat geklatscht, es wurde laute Musik dazu abgespielt und es war quasi eine riesige Party gemeinsam mit den Delfinen - ich war ziemlich verwirrt was da genau los war.


Danach ging es mit einem Chicago Style Hotdog an den Lake Michigan und erneut war ich mal wieder vom Essen enttäuscht - die Essenskultur hat mich noch nicht so gepackt. Wer mag ein kaltes Gummiweckerl mit lauwarmen Würstel und nennts dann noch Spezialität, weil er "dragged through the garden" ist, sprich garniert mit vielen Zutaten...

